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Stand: 4/2015

Beispiel einer Konzeption eines „medical Nordic Walking Kursus“: Systemisches Bewegen für Übergewichtige mit Nordic Walking und Ernährungsmotivation


1. Kursusdauer

• 3 Monate , 26 Einheiten, davon 4 Theorieeinheiten
• Treffen 2 x pro Woche 1 Stunde.

2. Gruppengröße

• Maximal 6-8 Personen

3. Ziele des Kursus

• Beseitigung der Bewegungsängste
• Stärkung des Körperbewusstseins, der Körperwahrnehmung
• Stärkung des Herz-Kreislaufsystems
• Schaffung von mehr Beweglichkeit für den Alltag, Veränderung des Bewegungsverhaltens
• Erlernen der, für das individuelle Bedürfnis angepassten, Nordic Walking Technik
• Erzielen einer positiven „Lifestyle“ Veränderung
• dem BMI angepasste Gewichtsreduzierung

Umsetzung:

• Spaß an Bewegung vermitteln
• Eigene körperliche Grenzen kennen lernen
• Kennenlernen der eigenen Anatomie und Physiologie
• Kennenlernen der Chemie der lebensmittel und der Biochemie
• Einhaltung eines festgelegten Trainingsmoduls, mit eventuellen individuellen Veränderungen
• Ständige Motivationskontrolle
• Feststellung von Umsetzungshindernissen, z.B Krankheiten, Ängste, Gewohnheiten

4. Kursuseinheiten

• Feststellung der momentanen Gesundheitssituation ( Gewichts- und Köperfettmessung,
  Blutuntersuchung, Blutdruckmessung, Pulskontrolle mit Herzfrequenzmessgeräten )
• Theoretische Schulungen in Anatomie, Physiologie und Nordic Walking Technik
• Theoretische Schulungen über Kohlenhydrate, Fette, Eiweiße, Vitamine und Mineralien
• Umgang mit der Herz-Kreislaufsituation unter angepassten Belastungen lernen
• Bewegungseinheiten z.B. zur Feststellung der körperlichen Grenzen, Verbesserung der Haltung,
  der Kraftausdauer, der Beweglichkeit u.s.w., siehe Trainermanual
• Gemeinsamer Erfahrungsaustausch, Teilnehmer Talk



5. Der Kursusablaufplan, Beispiel:
1. 15. 5. Treffen im Seminarraum Dr. Carlberg! Ausgabe der Kursus begleitenden Unterlagen und Besprechung des Stundenplanes! Einführung in den NW Stock! Blutuntersuchung beim Hausarzt durchführen lassen! Siehe Anamnese Bogen, Wiegung und Körperfettanalyse mit Tanitawaage!
2. 17. 5. Erste Übungen mit und ohne NW Stöcke am Lopausee, Pulsmessen
Ziel: Körperliche Grenzen einschätzen und kennen lernen
  21. 5. 1. Theorieabend: Ernährungsstatus, Kohlenhydrate, Glyx, 20.15 Uhr
3. 22. 5. Stocktraining, Diagonaltechnik, Stockeinsatz, Ausdauer
4. 24. 5. Übungen zur Diagonaltechnik, Koordinationsübungen
5. 01. 6. NW-Technik 30 Mi., 30 Min. Ausdauer, Puls messen
6. 03. 6. NW-Handtechnik, Koordinationsübungen, Ausdauer
  06. 6. 2. Theorieabend: Ernährungsstatus, Insulinmechanismus, 20.15 Uhr
7. 08. 6. Wiederholung NW-Techniken, Neu: Doppelstockeinsatz 1,2,3
8. 10. 6. Doppelstocktechnik 1,2, Ausdauer
9. 15. 6. Nordic-Walking-Gelände, Ausdauer
10. 17. 6. Technikwiederholung, noch mal Gelände
  20. 6. 3. Theorieabend: Wiederholung Kohlenhydrate, Fette und Fettsäuren
11. 22. 6. Nordic-Walking, Bewegungsübungen auf dem Spielplatz
12. 24. 6. Nordic-Walking – Ausdauer, erster Long Go
13. 29. 6. Nordic-Walking und Kräftigungsübungen (Verbesserung der Körperhaltung)
14. 31. 6. Zweiter Long Go, Beobachtung und Korrekturen unterwegs
15. 05. 7. Nordic-Walking mit Hindernissen (Beweglichkeit, Koordination)
16. 07. 7. Nordic-Walking in die Hügellandschaft (Ausdauer)
  10. 7. 4. Theorieabend: Herzkreislaufsystem, Metaboloisches Syndrom
17. 14. 7. Nordic-Walking-Intervalle (Training für den Abschlusslauf) Margitta
18. 19. 7. Long Go Margitta
19. 21. 7. Nordic-Walking-Intervalle (Training für den Abschlusslauf) Margitta
20. 26. 7. Abschlusslauf , 2 Seerunden mit Urkunde

6. Die theoretische Einheit

Gesundheit beginnt im Kopf – diese einfache Aussage ist der Kerngedanke aller Präventionsansätze, die das Ziel haben, Menschen mit verschiedenen Methoden zu einer gesunden Lebensweise anzuleiten und damit zu erwartende Krankheiten vorzubeugen. Aufklärung und Information sind die wesentlichen Voraussetzungen für einen gesunden
Lebensstiel. Da diese Lehrparameter in unserem gewohnten, hektischen Leben häufig fehlen, ist es das Ziel dieses Kursus den Teilnehmern nicht nur Bewegung nahe zu bringen sondern sie mit medizinischen und ernährungsphysiologischen Grundregeln vertraut zu machen. Das gemeinsame Erlernen des Stoffes und die interaktive theoretische Arbeit sind gleichsam Wissensbildung als auch Motivationsfaktor.

1. theoretische Einheit:

Ernährungsstatus, Wiegezettel, die Nährstoffe und deren Energiegehalt, Aufbau der Kohlenhydrate, der glykämische Index, Produkte

Ziele:
• Führen eines Mahlzeitenprotokolls
• Anhand von +/-0-System die eigene Nahrungsaufnahme diskutieren
• Erkennen der Prioritäten bei der Nahrungsaufnahme
• Erlernen, die richtige Auswahl von Kohlenhydratprodukten zu treffen und zwischen
  ernährungsphysiologisch wertvollen Kohlenhydratprodukten und Produkten mit leeren Kalorien zu
  unterscheiden
• Verschiedene Produkte aus dem Kohlenhydratbereich bewerten und auswählen lernen
• Verschiedene Brotprodukte und deren Wirkung auf den Stoffwechsel kennen und bewerten lernen
• Die Bedeutung von ballaststoffreichen Produkten kennen lernen, Rohkostprodukte und
  Obstprodukte als ständige Mahlzeitenbegleiter begreifen lernen
• lernen, die richtige Auswahl geeigneter kohlenhydrathaltigen Getränke zu treffen
• verstehen, dass Süßigkeiten und Chips keine geeigneten Snacks sind

Methodik:
• mitgebrachtes Mahlzeitenprotokoll bewerten nach ROT/GRÜNSYSTEM, das ROT/GRÜNSYSTEM
  zeigt welche Lebensmittel geeignet sind und welche nicht. Als Indikatoren dienen die
  wissenschaftlich anerkannten und gängigen Nahrungsmitteltabellen für den glykämischen Index,
  die Fettsäurezusammensetzung von tierischen Produkten, sowie Kalorientabellen.
• Vortrag über Kohlenhydrate mit Powerpoint Präsentation
• Erklärung der Zusammenhänge von ungünstigen kohlenhydrathaltigen Nahrungsmitteln auf die
  Stoffwechselphysiologie z.B. Bedeutung des Blutzuckerspiegels auf den Insulinhaushalt.
  Interaktive Arbeit, die Teilnehmer arbeiten an Flipchart und Computer mit.
• Zusammenstellung wertvoller, kohlenhydrathaltiger Nahrungsmittel anhand eines Warenkorbes,
  der sowohl günstige wie auch ungünstige Produkte enthält.
• Virtuelle Bereitung verschiedener ernährungsphysiologisch günstiger Mahlzeiten. Als Abschluss
  Erstellen eines ROT/GRÜN –Plakates und eine Wissenszusammenfassung.

2. theoretische Einheit

Auswirkungen der Kohlenhydrate auf den Insulinstoffwechsel

Ziele:
• Erlernen der chemischen Grundlagen der kohlenhydrathaltigen Nahrungsmittelzusammensetzung
• Verstehen der Aufgaben der Zelle
• Erlernen des Insulinmechanismus
• Bedeutung der Zuckerkrankheit verstehen
• Lernen eine günstige Mahlzeitenfolge einzuhalten (Mahlzeitenabstände, Tageszeiten)
• Bewerten können von ungünstigen und günstigen Beilagen in Beziehung zum Insulinstoffwechsel
• Unterscheiden von Rohkostbeilagen und gekochten Beilagen, Insulinreaktion
• Veränderungen der Lebensmittel durch Garungs- und Lagerungsprozesse verstehen lernen

Methodik:
• mitgebrachtes Mahlzeitenprotokoll bewerten nach ROT/GRÜNSYSTEM
• Vortrag Powerpointpräsentation
• Interaktive Diskussion
• Arbeit im Script
• Als Zusammenfassung wird an Flipchart und Computer die Bedeutung der kohlenhydrathaltigen
  Lebensmittel in der „Harvard-Lebensmittelpyramide“ erarbeitet

3. theoretische Einheit

Fette, Fettsäuren, Cholesterin

Ziele:
• Führen eines Mahlzeitenprotokolls
• Anhand von + - 0 System die eigene Nahrungsaufnahme diskutieren
• Erkennen der Prioritäten zwischen tierischen und pflanzlichen Fetten
• Verstehen des chemischen Aufbaus der Fettsäuren
• Erlernen, die richtige Auswahl von fetthaltigen Produkten zu treffen und zwischen
  ernährungsphysiologisch wertvollen Fettprodukten und Produkten mit schädlichen Fetten zu
  unterscheiden
• Verschiedene Produkte aus dem Fettbereich bewerten und auswählen lernen
• Verschiedene Fettprodukte und deren Wirkung auf den Stoffwechsel kennen und bewerten lernen
• Die Bedeutung von Omega –3-Fettsäuren für die Herz-Kreislaufprophylaxe

Methodik:

• mitgebrachtes Mahlzeitenprotokoll bewerten nach ROT/GRÜNSYSTEM
• Powerpointpräsentation
• Interaktive Diskussion
• Warenkorbzusammenstellung



4. theoretische Einheit

Die Auswirkungen von Fehlernährung und Bewegungsmangel auf den Organismus
Das „Metabolische Syndrom“

Ziele:
• Die Teilnehmer lernen die negativen Auswirkungen von Übergewicht und Bewegungsmangel auf
  den Organismus kennen
• Kennen lernen des „Wie ist mein Körper aufgebaut, wie funktioniert er?“
• Bedeutung des Herz-Kreislaufsystems erlernen
• Bedeutung von Cholesterin, HDL und LDL auf die Herz-Kreislaufsituation verstehen
• Verdeutlichung von Fehlernährung und Erkrankung anhand der vom Arzt erstellten Blutbilder
  sowie der Wiegezettel

Methodik:
• Besprechung der Körperorgane ( Herz, Lunge, Blutgefäße, etc.) an Schaubildern
• Erklärung der physiologischen Mechanismen
• Praktische Arbeit und Diskussion in den Arbeitsblättern Blutbild und Wiegezettel
• Erstellen einer Rot/Grün Flipcharttabelle
• Anschließende Diskussion

Am Ende des Kursus werden alle erarbeiteten Daten, Gewichts-Fett-Blut- und Herzkreislaufdaten ausgewertet und eine Teilnehmeranalyse erstellt, die den Teilnehmern ausgehändigt und abschließend diskutiert wird. Die Auswertung dient auch zur Vorlage bei Ärzten und Krankenkassen.
An den ersten Kursus schließt sich nahtlos ein Fortgeschrittener Kursus an. Nach drei Monaten sind die neu gewonnenen Erkenntnisse sowie die Konstanz und Beibehaltung der notwendigen Veränderungen noch nicht manifestiert. Die Teilnehmer bedürfen weiterer Betreuung. Wichtige Themen wie Vitamine, Mineralien und das alles entscheidenden Thema Kalorienmanagement sind Inhalte des Folgekursus. Die Bewegungsfähigkeit und die Ausdauer werden weiter ausgebaut. Ohne kontinuierliches Training gibt es keinen für die Fettverbrennung so wichtigen Muskelaufbau.

Konzept erstellt von Dr. Rüdiger Carlberg am 14. Februar 2006